Im fünften und letzten Beitrag aus unserer Reihe zum erfolgreichen Stellenwechsel bzw. Arbeitgeberwechsel geht es um den Zeithorizont, den berufliche Entscheidungen umfassen (sollten). Der Harvard Business Manager hat in seiner Studie zu den häufigsten Fehlern beim Jobwechsel, auf der diese Beitragsreihe basiert herausgefunden, dass viele Jobwechsler zu kurzfristig denken und dadurch die mittel- und langfristigen Folgen ihrer Karriereentscheidungen nicht ausreichend in ihre Überlegungen einbeziehen.
Unzufrieden im Job? Dann können kurzfristige Verlockungen besonders reizvoll sein
Wenn man zum Beispiel unbedingt und möglichst schnell einen Job, in dem man unglücklich ist, hinter sich lassen möchte, ist die Gefahr groß, dass man die erstbeste Alternative, die sich bietet, ergreift, ohne über die Spätfolgen für die eigene Karriere nachzudenken. Die Vorstellung, schon bald den ungeliebten Chef nicht mehr sehen oder die langweiligen Aufgaben nicht mehr tagtäglich erledigen zu müssen kann so verlockend sein, dass man sich die Frage gar nicht stellt, ob der geplante berufliche Wechsel mich meinen übergeordneten Karrierezielen näherbringt und welche beruflichen Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten die neue Stelle für die Zukunft bietet.
Tunnelblick mindert die Chancen auf langfristige Zufriedenheit im Beruf
Natürlich haben nicht nur die langfristigen Karriereziele, sondern auch die kurzfristigen Wünsche und Vorstellungen ihre Berechtigung. Dennoch kann es nach hinten losgehen, wenn berufliche Entscheidungen unter Druck und mit `Tunnelblick´ getroffen werden, ohne dabei auch in die fernere Zukunft zu schauen. Denn häufig bedingt eine berufliche Entscheidung die nächste und es kommt im Lauf der Zeit zu Pfadabhängigkeiten, die nur schwer wieder rückgängig gemacht werden können. Wir erleben das häufig im Jobcoaching mit Menschen, die beruflich unzufrieden sind und sich daher neu orientieren möchten. Den Klient:innen wird dann erst rückblickend klar, dass sie an einer Stelle ihres Lebenslaufs durch eine berufliche Entscheidung eine Weiche für ihre weitere Laufbahn gestellt haben, ohne dass ihnen die Tragweite in dieser Situation bewusst war. Häufig verselbständigen sich die Dinge dann und man entwickelt sich immer weiter in einer Karriere, die vielleicht gar nicht so richtig zu den eigenen beruflichen Zielen und Visionen passt.
Um das eigene Berufsleben dauerhaft erfolgreich und zufrieden zu gestalten, ist es daher sinnvoll, sich in regelmäßigen Abständen –mindestens immer dann, wenn eine berufliche Veränderung ansteht, gerne aber auch hin und wieder ohne konkreten Anlass – seine beruflichen Ziele bewusst zu machen und zu prüfen, ob diese 1. weiterhin Bestand haben und ob man sich 2. noch auf einem Weg befindet, der zur Erreichung dieser Ziele führen kann.
Langfristige Karriereziele geben Orientierung und spornen an
Es ist absolut in Ordnung, wenn sich Ziele im Lauf der Zeit ändern und Prioritäten sich verschieben. Man muss sich dieser Prozesse aber bewusst sein, um in der eigenen Lebens- und Laufbahnplanung selbst am Steuer zu sitzen. Hat man seine übergeordneten Ziele für sich klar definiert, ist es in der Regel einfach, berufliche Chancen und Optionen dahingehend zu prüfen, ob sie für die Erreichung dieser Ziele dienlich scheinen oder nicht.
Lässt man sich hingegen immer nur von kurzfristigen Wünschen leiten, wird man von einer Entscheidung zur nächsten gespült, ohne in eine bestimmte Richtung steuern zu können.
Jobcoaching hilft bei Zielfindung
Wenn Sie sich schwer damit tun, mit Blick auf ihren beruflichen Werdegang das „Große Ganze“ zu sehen und sich langfristige, übergeordnete Karriereziele zu setzen, kann ein Jobcoaching eine große Hilfe sein. Gemeinsam mit einem erfahrenen Coach können Sie Ihre berufliche Vision herausarbeiten und Ihre Treiber, Wünsche und Ziele analysieren. Mit diesem `Kompass´ sind Sie dann bestens gerüstet für alle beruflichen Entscheidungen, die Sie in Zukunft noch treffen werden. Sprechen Sie uns dazu bei Interesse gern an!